Alkohol

Der Konsum von übermässig Alkohol ist bekanntlich mit gesundheitlichen und psychosozialen Problemen verbunden. Nur, was genau heisst übermässig? Die WHO definiert den Bereich, ab dem gesundheitliche Probleme auftreten, als einen Tagesdurchschnitt an reinem Alkohol von 20g (Frauen) bis 30g (Männer) oder höher. Dies entspricht einem bis zwei Drinks (dem Getränk angepasst) bei Frauen oder zwei Drinks bei Männern (1 Drink enthält ca. 12 Alkohol).

Die/der durchschnittliche Schweizer Alkoholkonsument/in nimmt ca. 11g Alkohol pro Tag zu sich. 60% der Bevölkerung trinkt risikoarm ("massvoll"), 20% aber konsumiert "problematisch", 5% gelten als alkoholabhängig. Die Konsummuster sind altersabhängig.

"Problematischer Konsum" kann ständig zu viel, sporadisch massiv zu viel (Rausch) oder Konsum in unangebrachten Situationen (Strassenverkehr, Arbeitsplatz) bedeuten. Häufig wird problematischer Konsum verschwiegen oder tabuisiert. Psychische Begleiterkrankungen sind oft mit ein Grund für das Trinken ("sich entlasten", "sich beruhigen"). Die Folgen des Trinkens sind oft für Familie und Umgebung ebenso belastend wie für den Konsumierenden.

Es ist nicht automatisch eine "Alles-oder-Nichts"-Strategie bzw. die Abstinenz, die aus dem problematischen Trinken führt; es gibt auch erfolgreiche Ansätze, die mit reduziertem ("definiertem") Trinken funktionieren (siehe Links unten). Obwohl sowohl Betroffene wie auch Ärztinnen und Ärzte das Thema Alkohol in der Sprechstunde seltener als andere Gesundheitsthemen ansprechen, ist die Arztpraxis ein geeigneter Ort, im Sinne einer Kurzintervention Screening oder erste Beratung anzubieten. Die weitere Begleitung erfolgt dann oft durch Suchtfachstellen oder PsychologInnen/PsychiaterInnen. Mit dem Programm "Gesundheitscoaching" ermöglichen Sie den Patienten einen erfolgreichen Einstieg in die Beratung.
 
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